Die Stadt Wismar besitzt mit der Marienkirche ein Glanzstück der europäischen Backsteingotik. Das ehemalige Gotteshaus von Sankt Marien befindet sich im Zentrum der Altstadt, sie wird inzwischen allerdings nicht mehr als Kirche, sondern für Ausstellungen und Vorführungen genutzt. Die Marienkirche ist auch ein Besuchsziel von den Hotels Wismar. Bei diesem Baudenkmal werden die Brüche in der Geschichte besonders deutlich, denn das Kirchenschiff wurde im Jahr 1960 gesprengt. Angeblich geschah das aus Gründen der Sicherheit, zum Glück durfte der Turm nicht abgerissen werden, da er als Seezeichen von Bedeutung galt. Der verbliebene Marienturm ist ein architektonisches Highlight auf der Europäischen Route der Backsteingotik.
Die Nikolaikirche in der Altstadt hat einen besonderen Ruf als Meisterwerk der Spätgotik in der nordeuropäischen Region. Auch dieses Bauwerk wurde im einzigartigen Stil der Backsteingotik entworfen und errichtet. Die sakrale Baukunst hat sich beim Bau dieses Gotteshauses nicht nur an der Gotik orientiert, man findet auch barocke Elemente in der reichhaltigen Ausstattung.
Die jüngste gotische Kirche in Wismar ist die Georgenkirche, die sich ebenfalls in der Altstadt (Lage) befindet. Der Bau wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und in den Zeiten der DDR ließ man das wunderschöne Gotteshaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik einfach verfallen. Es sollte bis zum Jahr 2010 dauern, bis die Kirche endlich wieder in all ihrem architektonischen Glanz erstrahlen konnte. Heute kann man die dreischiffige Basilika mit ihren Einsatzkapellen, dem großen Querhaus und dem niedrigen Chor endlich wieder besichtigen. Zum charakteristischen Bild der Georgenkirche gehört der unvollendete Turm. Aus Kostengründen wurde der Turm nie fertig gestellt, aber gerade die ungewöhnliche Silhouette der Kirche samt des Turmstumpfes hat ihren ganz eigenen Charme.
Die katholische Pfarrkirche Sankt Laurentius zählt zu den Hallenkirchen. Auch sie wurde aus Backsteinen errichtet, allerdings im neuromanischen Stil. An ihren Lisenen und Bogenfriesen lässt sich der Kunststil der Neuromanik des 19. Jahrhunderts sehr schön ablesen.
Alle hier beschriebenen Kirchen sind selbstverständlich denkmalgeschützt, das gilt auch für die Neue Kirche in Wismar. Diese evangelische Pfarrkirche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1950/51 nach den damals üblichen Notkirchenentwürfen errichtet. Interessanterweise wurden als Baumaterialien unter anderem die Trümmerziegel des gesprengten Pfarrhauses der Marienkirche verwendet. Und auch ein Element aus der Georgenkirche ist in der Neuen Kirche zu besichtigen, dabei handelt es sich um den Passionsaltar.
Kulturinteressierte Gäste der Hotels Wismar sollten die Kirchen mit in das Besichtigungsprogramm der Stadt aufnehmen.